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Was ein
Ausländer so in Thailand erlebt - eigene Geschichten
Thailändische Bestattung der Grossmutter, welche wegen ihrem
Alter die "Höchste" in der Familie war.
Aus Ban Tak Kai / Mukdahan am Mekong (Grenze zu Laos) 2010
Ich erinnere mich noch an sie, wie sie stets unter dem
Vordach ihres Hauses auf einem aus Bambus geflochtenen
Podest sass, die einheimische Droge Betelnuss kaute und die
wenigen Zähnestummel rotbraun gefärbt waren. Sie war
äusserst korpulent und konnte kaum mehr gehen.
Sie bekam das Essen jeweils von den Eltern meiner Thai Frau,
welche vis a vis wohnten und sie ass es zusammen mit ihren
Katzen.
Sie war 78 jährig, am 9. Juli gestorben, als ich von Zürich
nach Bangkok unterwegs war. Also, in Phuket gelandet -
geduscht - Flüge gebucht und zurück ging’s nach Bangkok mit
Übernachtung im Flughafenhotel und um 05:00 weiter nach Ubon
Rachantani, dann 2 Std. Taxi nach Ban Tak Kai, am Mekong.
Es war der 2. Tag. Die Leiche war in einem Holzsarg liegend
in einem sehr grossen verzierten Blechgehäuse (elektrisch
gekühlt) in ihrem Haus aufgebahrt. So etwas wie Kränze
schmückten das Ganze. Der Geruch von Räucherstäbchen hing in
der Luft. Den ganzen Tag kamen Leute und verabschiedeten
sich von der Toten mit kurzen Gedanken, einem
Räucherstäbchen, dem Way (Gruss mit 2 Händen) und einem
Geldschein. Vor dem Haus auf der Strasse waren Zeltdächer
aufgestellt und ununterbrochen den ganzen Tag kochten die
Frauen der Familien für die Gäste: Reissuppe. Fischsuppe.
Gemüsesuppe. Reis. Gebratenes Huhn und Schwein. Klebreis und
natürlich den scharfen Papayasalat. Wasser, Cola und Sprite
mit viel Eis wurde angeboten.
Da ich nicht ewig draussen sitzen mag, bin ich mehrheitlich
im Haus vor dem Computer und habe Aircondition hier. Goy
passt das zwar nicht, weil sie mich dann ja nicht
"herumzeigen" kann - und ist deshalb manchmal etwas sauer.
Wenn wichtige Leute, Lehrer, direkte Verwandte etc.
eintreffen, dann holt sie mich halt, um diese zu begrüssen.
Das ist eben wichtig.
Es war ein Kommen und Gehen bis früh in den Morgen aber
keine Trauerstimmung wie bei uns. Am Abend gab’s auch mal
ein Bier oder Spy, und eine Gruppe Männer kam gleich mit
einer grossen Flasche Jonny Walker und Soda an.
Die Kremation fand am 3. Tag statt, nachdem alle
Familienmitglieder eingetroffen waren. Früh morgens kamen
die Mönche in ihren orangen Kleidern vom Kloster (dabei auch
Tagesmönche der Familien - u.a. auch der Sohn und ein Bruder
von Goy, mit orangem Möchsgewand und kahlgeschoren). Sie
beteten kurze Mantras vor dem Sarg mit der Familie und
nahmen Geldgeschenke entgegen. Nach kurzer Zeit verschwanden
sie wieder.
Irgendwann nach dem Mittag wurde der Blechsarg auf einen
Pickup geladen und alle Leute gingen hinter dem Sarg her zum
ca. 15 min. entfernten Kloster (mit Krematorium), verbunden
mit einer langen weissen Schnur. Zuerst die Mönche, dann die
in weiss gekleideten Kinder und Frauen, dann der Rest der
Familie. Die Kleidungsfarben sind mehrheitlich schwarz
und/oder weiss.
Ich selbst fuhr mit Goy mit dem Auto zum Kloster. Dort wurde
wieder gewartet und auch Getränke angeboten. Ich wurde zu
einer Gruppe VIP's gesetzt, Lehrer, Behörde, etc., davon
sprach die Direktorin einer nahen Oberschule sehr gut
englisch und erklärte mir viele Details.
Die Kolonne erreichte das Krematorium, eine Art kleines
Klostergebäude mit Kamin und der Blechsarg wurde über eine
Treppe auf das Podest vor dem Ofen gestellt. Inzwischen
wurde jedem Anwesenden eine kleine Papierblume mit
Kerzenstück übergeben. Dann sprachen der Dorflehrer und ein
gebildeter Verwandter einige Sätze. (während im Hintergrund
ungeniert weiter geplaudert wurde). Als dann ein Mönch ein
Gebet (Mantra) sprach wurde es ruhig und alle Leute standen
auf.
Daraufhin ging man zum Sarg, machte den Wai verabschiedete
sich damit von der Toten und legte die Papierblume auf einen
Teller. Dazwischen warf ein Angehöriger 1 Baht-Stücke,
eingepackt in Goldpapier in die Menge - die Tote liess Geld
regnen. (vor allem die Kinder freuten sich) Beim weggehen
wusch sich jeder in einem Kübel die Hände und durfte ein
Riechpäckchen mitnehmen, das stark nach Zimt und anderem
roch.
Dann wurde wieder geplaudert und schliesslich wurde der
Holzsarg in dem die Tote lag, aus dem Blechsarg gehoben und
vor den Ofen geschoben. Die Verwandten konnten sich nochmals
verabschieden. Dann wurde der Ofen geöffnet (so ein
überdimensionierter Pizza-Ofen) der Holz-Sarg
hineingeschoben und der Ofen geschlossen. Nun fuhr die Tote
in den Himmel - und wird irgendwann wiedergeboren.
Dann krachten ein paar Feuerwerkskörper (um böse Geister zu
vertreiben) und die Versammlung zog wieder zurück zum Haus,
wo weitergefeiert bzw. -gegessen wurde. Um ca. 18.00 kamen
die Mönche vorbei und alle die Platz hatten zogen in das
Haus der Grossmutter. Dort wurde ca. 1/2 Stunde lang von den
Mönchen Mantras gebetet. Zum Glück wurde mir wieder ein
Stuhl angeboten, welchen ich diesmal (man lernt dazu)
dankend annahm. Das Sitzen im Schneidersitz ist gar nicht
mein Ding.
4. Tag. Es geht weiter so. Im Haus wurde ein Holzbett
hergerichtet mit Liegematratze und mit Bananenblättern
ausgelegt und verziert. Noch immer kommen Leute, hängen auch
Geldscheine an die Verzierungen und legen ein kleines Kissen
zum Bett. Das Ganze soll dann irgendwann zum Kloster
gebracht werden und die Mönche können es nutzen.
Inzwischen waren ein paar engste Verwandt nochmals zum
Krematorium gefahren, um aus der Asche der Toten allfälligen
Schmuck herauszusuchen. Gold trug die Tote offenbar nicht,
aber ein Bruder von Goy hatte Glück - er fand einen
rostfreien Ring - wenn darin eine Zahl ist, dann wird diese
in der Lotterie Glück bringen ..
Gegen Abend sind unter den Zeltdächern fast 200 Leute
angekommen und die Küche ist sehr gefordert. Aber alle
werden verpflegt und ein richtiges Fest beginnt mit Musik
und lautem Geplauder, denn jetzt sieht man ja wieder mal
alle Verwandten und Bekannten. Jetzt weiss ich auch, wieso
die Frauen den ganzen Tag Essen kochten und riesige Mengen
von Fleischbällchen, Gemüse, Hühner, Knoblauch, Kräuter,
Papaya, etc. vorbereitet haben. Es gibt nur wenig Alkohol,
denn der ist teuer ...
Trotzdem torkeln ein paar ältere Männer umher und suchen
nach 80% igem Reisschnaps. Ich ziehe mich um 2200 zum
schlafen mit Ohrstöpseln zurück.
5. Tag, das geschmückte Bett im Haus der Verstorbenen ist
verschwunden und um 04.30 läutet das Telefon bei Goy.
Aufräumen ... Mittags wird nochmals gekocht für die Familie
und Helfer, dann liegen alle irgendwo herum... todmüde. Von
meinem Nachbarn habe ich erfahren, dass diese Zeremonie
üblich ist für sehr alte Leute, und sich die Familien damit
oft derart verschulden, dass 2-3 Jahre geborgtes Geld
zurückbezahlt werden muss.
Ich war froh, dass es am 14. zurück nach Phuket ging …
puuuhh
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Das war ein richtig frustiger Tag.
Begonnen hat alles von ca. 2 Monaten, als ich meinen Canon
Feldstecher im "Central" Phuket zur Reparatur gab, da er
seine "Stabilising" Funktion aufgegeben hatte und an der
Linse innen (!) Schimmel war. Inzwischen haben wir einen
Trockenschrank angeschafft für solche Instrumente, und daher
war die Reparatur wohl angebracht.
Vor ca. 1 Woche haben wir uns nach dem Stand der Dinge
erkundigt und nach 3 Tagen kam das Telefon von Bangkok:
Reparaturkosten von ca. 29'000 Baht würden anfallen. Was
kostet denn ein neues Teil?? Moment - sehe nach... 19'000
Baht. OK vergessen wir die Reparatur.
Dann, gestern die Meldung vom Central: Das Teil ist
abholbereit. - Heute Morgen - Aufbruch zum Central... nehmen
gleich noch den stinkenden Kehricht zum Depot mit... Aha,
Kofferraum noch voll... Liegestühle müssen raus... und...
Goy schlägt das Teleobjetiv der Kamera auf dem Boden auf und
der Vorfilter zersplittert. Fruuuussst.
Naja wir fahren ja eh zu Canon und der Vorfilter ist ja zum
Glück nicht das Objektiv. Bei Canon habe ich mich dann für
einen neuen Feldstecher entschieden - kann ihn aber nicht
kaufen - wir sind nur eine Service-Stelle.
OK - Nach 1 Stunde warten ist dann auch das Tele-Problem
klar: der Rest der Vorfilterglases ist entfernt, man kann
jetzt wieder fotografieren - aber ohne Filter, weil der Ring
noch drin sitzt und nur mit einer Reparatur in Bankgok
entfernt werden kann. Also Reparaturauftrag: ca. 1 Monat...
Etwas deprimiert fuhren wir nach Hause und ich wollte grad
im Internet nach einem neuen Feldstecher Ausschau halten,
als mein Bildschirm schwarz wird und anfängt nach
verbranntem Haar zu stinken. Super! auch das noch. Fahre mit
dem Teil zum Home Pro "Banana IT" wo ich in gekauft habe.
Reparatur in Bangkok: ca. 1 Monat: Alternative - ein neuer
Monitor? Na stecken wir das Teil doch mal an den Strom:
und... es läuft... Habe da wohl grad mein Gesicht
verloren..? aber der Verkäufer beruhigt und sagt: es kann
auch an der Grafik-Karte liegen. Also wieder nach Hause und
ausprobieren. Daheim: Stecker rein und ZACK es kracht und
stinkt wieder nach verbranntem Haar. Schei....
öffne mal das Ding. Nach langem Suchen im Internet habe ich
einen You Toube Film gefunden der zeigt, wie das Öffnen
geht. Und siehe da: 2 verbrannte Gekkos hinter der Platine.
Aber: nun ist halt die Platine definitiv hinüber, denn das
Teil macht keinen Wank mehr. Genug - jetzt nur noch mit
einem Whisky in den Pool... ...im Schlafzimmer geht das
Licht nicht, werde mich wohl besser morgen darum kümmern.
Allah Akbar tönts von der Moschee - der singt heute wirklich
gut. Ist heute übrigens der 13.? Nein sagt Goy, der war
Gestern! Zum Glück - ich wollte schon abergläubisch werden.
Liebe Grüsse aus Rawai Jürg
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April 2013 Bericht aus Phuket
Sicher habt Ihr Euch auch schon gefragt, wie das wohl bei
uns jetzt so läuft - mit den neuen Hausbewohnern aus dem
Esaan.
Mein Bauvorhaben hinter dem Haus gedeiht bestens, bloss vom
"Staffhouse" auf unserem Land ist noch nichts vorhanden. Als
ich kürzlich dem Baumeister "Khun Berlin" etwas Dampf
deswegen machen wollte, sagte er mir, dass meine Frau
gemeint habe es pressiere nicht, die Leute könnten sehr gut
bei uns wohnen... Er hat aber versprochen, dass es
nach dem Songkran los geht.
Ursprünglich war ja vorgesehen, dass der Bruder von Goy "Gluay"
und seine Frau "Kong" mit ihrer Tochter "Ön" und der Sohn
von Goy "Oat" im September ankommen und die Arbeit: Garten,
Pool, Roomservice etc. im Projekt und bei uns aufnehmen,
bzw. zur Schule gehen. Nun beginnt aber die Schule in
Thailand nachdem Songran Wasserfest und den entsprechenden 6
Wochen Schulferien. Dies bedingt halt, dass die Kinder dann
Anfang Mai auch hier sind.
Nun wohnen sie also typisch Thai Style, alle vier zusammen
im unteren Zimmer- ohne Aircondition - und sind happy. Jeden
Morgen ab 07.30 wird (oben) ausgiebig Reis, Suppe, Klebreis
etc. gekocht. Die Startzeit - mit entsprechendem Geklapper -
konnte ich schon mal von 06.00 um auf 07.30 hinausschieben,
aber ich will ja nicht, dass jemand verhungert... Auch ist
mittlerweilen die Dampfabzugbedienung geregelt und die
Abwaschmaschine wird richtig benutzt.
Obwohl das Kochen auf dem Gasherd mit Aufsatz und im Wok
ganz gut geht, haben sie sich jetzt noch einen kleinen
Holzkohlen-Herd Marke Esaan angeschafft, um ganz stark
riechende Gerichte unten im Freien zu kochen. Kong ist eine
sehr gute Köchin und hat heute Green-Curry vom Besten
gemacht. Auch der Papayasalat ist hervorragend und stinkt
nicht wie der vom Markt. Für den Einkauf gingen sie mit dem
Pickup auf den Markt. Sie beschwerten sich über die teueren
Preise in Phuket. Sie hatten fast 300 Baht = ca. 10 Franken
-für Essen ausgegeben! Das ist soviel wie ein Arbeiter auf
dem Bau pro Tagverdient. Davon essen aber dann Alle ca. 2
Tage - der Reis kommt ja noch aus Mukdahan (!)
Früh morgens gingen sie die letzten Tage mit einer Stange
und daran ein Plasticsack im Garten und der Umgebung umher
und haben Käfer gesammelt (die lärmigen Zikaden und etwas
kleinere, wie Maikäfer). Diese wurden dann entflügelt,
gewaschen und im Öl fritiert, dann etwas wie Aromat drauf
und gegessen.
Es widerstrebte mir schon ziemlich diese zu versuchen, aber
ich wollte ja wirklich wissen, wie das schmeckt: knusprig
wie Pommes-Chips, aber ausser der Würze hat es keinen
besonderen Geschmack. Es wird wohl nicht mein Leibgericht
aber die freudigen Gesichter, dass der "Farang" ihren
Esaan-Food nicht verschmäht hat, werde ich nie vergessen.
Heute kam Gluay mit einem Wildbienen-Nest an einem Ast an.
Prima Honig! Nach dem Essen wird fleissig im Garten
gearbeitet, gewischt, geputzt (Fenster sogar nach meiner
Anleitung, damit man nachher auch durchsieht). Es sieht
schon aus wie geschleckt im und ums Haus. Dank etwas Thai,
kann ich mich auch einwenig verständigen und die Leute sind
sehr nett und anständig.
Mittagszeit ist für Thais heilig: von 12.00-13.00 wird nicht
gearbeitet. Die Familie lässt sich zum Essen auf einer Matte
unter einem Baum nieder und isst aufgewärmtes Frühstück.
Dann kann man endlich mal wie zu Hause, auf dem Boden und
von Hand essen. Zum aufwärmen wird auch die Mikrowelle gerne
genutzt.
Die Kinder haben gelernt "good morning" und manchmal sogar "thank
you" zusagen, und zu fragen, bevor man etwas aus dem
Kühlschrank nimmt. Sie sind sonst ganz anständig und helfen
auf Anweisung auch etwas mit. Da sie noch keine Freunde
haben, ist halt der Fernseher und der Computer ihr ständiger
Begleiter.
Am Montag geht also das Normalleben für die Thais wieder los
und es wird wieder7 Tage à 10 Stunden pro Woche gearbeitet.
Normal arbeitende Thais haben maximal 3 Wochen pro Jahr
Ferien und keine Freitage. Nur Lehrer und Beamte haben am
Sonntag frei.
Am 8. August fliegen wir für 4 Wochen in die Schweiz und
reisen nach Rom und Paris. Dies ist jetzt natürlich super
mit Leuten im Haus, welche die Katze, Garten etc. betreuen.
Liebe Grüsse aus Phuket bei heute strahlend blauem Himmel.
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Regenzeit
Ja, tatsächlich kann man die letzten 2 Wochen so nennen.
Eigentlich sage ich immer, es ist so wie im Sommer in der
Schweiz. Aber das war es nicht. Es tobten immer wieder
richtige Regenstürme und 2 unserer Franghipanis standen sehr
schief - der eine hat sich an die Dachkante des Hauses
gestützt, der andere an die Grundstückmauer. Mit Seilen habe
ich diese wieder aufgerichtet - brauchen wohl längere Zeit
eine Stütze. Zum Glück hielt der grosse Palisadenbaum stand,
oft schaute ich mit Besorgnis auf seine tiefen Verneigungen
im Sturm. Ein gelbbrauner Bach in der Wiese alarmierte uns.
Die Grundstückmauer war unterspült worden. Goy und ich
dichteten mit Schaufel und Hacke mit Schlamm und Erde das
Leck hinter dem Mauer ab leiteten das Wasser zur Strasse.
Diese entleerte sich auf das Nachbargrundstück und
vereinigte sich mit dem Wasser der Nachbarn in der
Zufahrtstrasse. Wie jedes Jahr wenn es viel regnet war dort
jetzt ein ca. 10-20 cm tiefer Bach. Dann wie üblich bei
Sturm: ein Stromausfall. Nach einer Stunde: Generator
installiert, Kühlschrank und PC angeschlossen, Wasser zum
Duschen gefasst und da war er wieder, der Strom. Alles
demontiert und versorgt. Dann ein paar Stunden später wieder
und das für ca. 6 Stunden. Sehr romantisch... wir hüten im
Moment das Tiefkühlgut unseres Nachbarn.
Eigentlich habe ich ja das Grundstück hinter uns gekauft,
damit keiner irgendwelchen Unfug hinbaut und mir mein
ruhiges Refugium versaut. Aber was macht Mann dann mit den
ca. 2'900 m2 Land? Vorläufig nichts. - Aber die Gedanken
drehen und drehen und irgendwann kommt doch der Gedanke
einer Beschäftigung. Denn, was hat man gelernt - unter
anderem ja Häuser zu vermieten. Alles ist noch in der
Planungsphase, aber eines muss her: Ordnung auf dem Land.
Bananenbäume roden, Löcher auffüllen und eine
Grundstückmauer - typisch Schweizer ?!
3 Baggerunternehmen haben ihre Preise
offenbart und einer davon wurde beauftragt die Arbeit zu
machen. Da er ein Bekannter meines früheren Baumeisters Khun
Berlin war, hatte ich ein gewisses Vertrauen. Und nach einem
Tag ohne Regen und Aussicht auf 2 weitere trockene Tage,
wurde die Sache angepackt. Der Bagger fuhr auf.
Dabei überfuhr er den Markstein an der Ecke
unseres nachbarlichen Gummibaum Waldes. Sofort erschien der
"Alte Mann" der für Ordnung sorgt mit Elektrokabel und
Elektrorohr und richtete den Markstein wieder auf.
Gleichzeitig erschien auch Khun Berlin und bat, doch 2 Tage
lang über die Ecke fahren zu dürfen, die LKW würden sonst
die Kurve nicht kriegen. Dafür sei seine Schwester
zuständig, der gehöre der Wald. Die Dame in Muslim Kleidung
erschien kurz darauf und giftelte mit Khun Berlin - es komme
nicht in Frage, über ihr Grundstück zu fahren. Und überhaupt
- es gebe viel zu viele Ausländer in der Umgebung! Wer hat
denn das Land an die Ausländer verkauft? Oha, natürlich sie
selber. Khun Berlin bewahrte die Ruhe und nach und nach
beruhigte sich auch die Dame und nach dem Versprechen einen
neuen Markstein zu setzen und ihr auch noch die illegalen
Gummibäume auf der Strasse gratis zu entfernen war sie
bereit den halben Quadratmeter für die Rodungsaktion zur
Verfügung zu stellen.
Der erste Lastwagen schaffte die Steigung zum
oberen Grundstück auf dem feuchten Schlammweg nicht. Es
erinnerte mich stark an eine verschneite schweizerische
Winterstrasse und die Technik dafür fehlte dem Fahrer ganz
offensichtlich. Nach ½ Stunde mit und ohne Anlauf machte ich
ihm mit meinem wenigen Thai klar, dass er doch bitte eine
Fuhre Kies holen solle und diese mittels Bagger auf der
Strasse zu verteilen. - Er hatte kapiert und kurz darauf
ging es problemlos.
Drei Tage lang wurde gebaggert und 30
Lastwagen mit Bananen- und anderen Bäumen und Unkraut
abgeführt. Dann war der Umfang des Grundstücks sichtbar.
Ziemlich gross...
Das einzige Problem, das blieb, waren ein
paar ca. 20 Meter hohe Bäume oben an der Grundstückgrenze,
welche entweder auf, oder sehr nahe der Grenze standen. Der
Besitzer der Gummibäume war gerade aus dem Spital gekommen
und hatte keine Lust zu verhandeln. Seine Tochter, welche
auf vielen Umwegen ausfindig gemacht wurde, stimmte dann zu,
wenigstens die Bäume auf der Grenze zu entfernen, für den
Rest sei der Vater zuständig. Auch der für Grundstücke
zuständige Dorfälteste wurde noch herbeigeordert,
begutachtete die Sache und gab dann mit einem Lächeln,
welches seine 4 verbliebenen Zähne noch her gaben, bekannt,
dass wir mit dem Besitzer verhandeln müssten.
Heute regnet es nicht mehr. Und die Leute von
Khun Berlin haben begonnen, die Mauer zu markieren.
Übrigens: die Rodungsaktion hat ca. 1'800 Fr. gekostet. 3
Tage Bagger und 30 LKW, samt Kies und Markstein… was kostet
das wohl in der Schweiz?
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